Ostern
Dann rufen alle Hoppelpopp – ein Bilderbuch aktueller denn je
Kanikel, Könikel, Kinikel, Kaunikel und Kunikel sind fünf Hasenkinder und sie sind wie man so schön sagt ein Herz und eine Seele. Tagsüber tollen sie miteinander herum und wenn es Nacht wird, kuscheln sie sich in ihrem Hasenbau zusammen und träumen die schönsten Hasenträume. Sie teilen ihr Futter miteinander und passen aufeinander auf. Eines Tages taucht aber ein erwachsener Hase namens Hoppelpopp auf. Dem passt es ganz und gar nicht, dass die fünf Hasenkinder sich so einig sind und so gleichberechtigt fühlen sind. Er will sie gegeneinander ausspielen und fragt wer denn der schnellste und wer der stärkste, wer der schlaueste und wer der mutigste ist. Und plötzlich kommt sich jeder als etwas Besseres vor, weil er sich entweder schneller oder stärker oder schlauer oder mutiger als die anderen fühlt. Nur Kunikl bleibt übrig. Er sitzt nun ganz allein auf der Wiese und weint, denn er ist in nichts besser, weder ist er schneller noch stärker, weder schlauer noch mutiger. Dennoch wird er der „Held“ der Geschichte und danach sind die fünf wieder ein Herz und eine Seele.
Obwohl dieses Bilderbuch über Zusammenhalt und Aufeinander-Schauen heute aktueller denn je erscheint, war für Mira Lobe diese Thematik schon vor mehr als 40 Jahren ein großes Anliegen. Erschien doch das Original dieses von Angelika Kaufmann illustrierten Bilderbuches bereits 1977 beim Verlag für Jugend und Volk in Wien. 2010 wurden Originaltext und Originalillustrationen allerdings mit verändertem Titelbild vom G&G-Verlag neu herausgegeben. Diese Ausgabe ist in mehrfacher Neuauflage weiterhin im Buchhandel erhältlich.
Wie die meisten Mira Lobe-Bücher wurde Dann rufen alle Hoppelpopp in diverse Sprachen übersetzt und von örtlichen Verlagen herausgegeben. So gab es zum Beispiel schon 1982 eine holländische Ausgabe von einem niederländischen Verlag, der interessanterweise gleichzeitig auch eine türkische Ausgabe auf den Buchmarkt brachte.
Auch in Koreanisch gibt es das Buch seit 2011 und in Chinesisch seit 2014.
In Englisch gibt es zwei recht unterschiedliche Übersetzungen. Die eine ist bereits 1977 - also im Jahr der Wiener Originalausgabe - in London erschienen. Der Titel heißt hier kurz und bündig „Hoppelpop!“ und der Text ist in typisch britischem Englisch verfasst. Die andere Ausgabe erzählt die Geschichte viel knapper und in typisch amerikanischem Englisch. Nur der Titel ist bei dieser in New York erschienen Ausgabe viel ausladender als in der britischen: Hoppelpopp And The Best Bunny. Seit 2015 findet man diese Version in amerikanischen Buchhandlungen.
Ganz interessant ist, dass das Buch in Russisch nicht von einem russischen Verlag herausgegeben wird, sondern von einem ukrainischen. Dieser in Kiew ansässige Verlag besorgt seit 2011 sowohl die russische als auch die ukrainische Version des Buches.
Seitdem sich 2012 der Wiener G&G-Verlag, mit diesem Kiewer Verlag zusammengeschlossen hat, wird auch die deutschsprachige Version in der Ukraine gedruckt. Dabei ist ein Kuriosum aufgetaucht: Es wurde eine deutschsprachige Ausgabe gedruckt, deren Inhalt und Cover sich fast gar nicht von dem deutschen Original unterscheiden. Wenn man aber das Buch aufklappt und sich die innere Titelseite ansieht, bemerkt man, dass Buchtitel und Verlagsangaben in Ukrainisch, also in zyrillischer Schrift, vermischt mit deutschsprachigen Angaben erscheinen.
Übrigens findet man die Hoppelpopp-Geschichte auch im 2003 erschienenen Sammelband Die schönsten Tiergeschichten von Mira Lobe und Angelika Kaufmann. Und seit 2016 ist es der Sammelband Das große Mira Lobe Vorlesesbuch.